BÜRGERINITIATIVE

BRELINGER BERG

STOPP ICE

TRASSE WEDEMARK

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BERGRETTUNG 3.0!

Etappensieg: Keine ICE-Trassen-planung über den Brelinger Berg und durch das Bissendorfer Moor

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Ein Treffen der BI-Akteure und ihrer Fachberater mit dem Bürgermeister der Gemeinde Wedemark Helge Zychlinski, mehreren Ortsbürgermeistern und fünf hochrangigen Vertretern der DB Netz AG brachte die überraschende Wendung im Planungsverfahren zum ICE-Trassenverlauf zwischen Hannover und Hamburg.

Laut Aussage eines Vertreters der DB Netz AG wird die ICE-Trassenplanung über den Brelinger Berg und durch das Bissendorfer Moor nicht weiter verfolgt.
"Die Planer der DB Netz AG mussten offenbar erkennen, dass im Grobkorridor über den Brelinger Berg und durch das Bissendorfer Moor zahlreiche massive Raumwiderstände einer Realisierung des Trassenprojekts entgegenstehen", so die BI. Mit professioneller Unterstützung von Experten des NABU Wedemark, des BUND Niedersachsen und eines namhaften Umwelt- und Landschaftsplanungsbüros aus Hannover hatten die Hauptakteure der BI Brelinger Berg diese Raumwiderstände in akribischer Detailarbeit kartiert, veröffentlicht und im Rahmen des Treffens im Bissendorfer Bürgerhauses den Vertretern der DB Netz AG anschaulich präsentiert.

Wermutstropfen bei aller Freude ist jedoch, dass die DB Netz AG jetzt stattdessen eine mögliche westliche Trassenvariante östlich der A 7 parallel zum Autobahnverlauf in den Fokus nimmt, etwa im Planungsbereich der früheren Y-Trasse. Die Vertreter der BI Brelinger Berg hatten sich stets gegen einen Trassenneubau und für einen Ausbau der Bestandsstrecke über Celle, Uelzen und Lüneburg im Sinne der Ergebnisse des Dialogforums Schiene Nord aus dem Jahr 2015 (Alpha Variante E) ausgesprochen. "Unsere Absicht war es nie, eine Verlagerung der ICE-Trassenplanungen innerhalb der Gemeinde Wedemark zu bewirken. Bestandsstreckenausbau statt Trassenneubau haben wir immer propagiert", bekräftigt Pfeiffer die Position der Bürgerinitiative.

Widerstand gegen die ICE-Trasse Hannover-Hamburg durch die Gemeinde Wedemark

Die Bürgerinitiative Brelinger Berg ist eine Gruppe engagierter Wedemärker Bürger*innen, die sich schwerpunktmäßig dem Erhalt des Natur- und Naherholungsraums Brelinger Berg verschrieben hat.

Vor einigen Jahren haben sich die Akteure, die sich als überparteiliche Initiative sehen, erfolgreich gegen eine Ausweitung des Kiesabbaus am Brelinger Berg und gegen die Suedlink-Stromtrasse quer durch die Wedemark engagiert.

Zur Zeit konzentriert sich ihr Engagement auf die Verhinderung einer möglichen ICE-Trassenführung mitten durch die Wedemark, über den Brelinger Berg, durch die große Heide und durch das Bissendorfer Moor.

Chronologie der Ereignisse

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2012: Mit der ersten „Bergrettung“ verhinderte ein Zusammenschluss Brelinger und Negenborner Bürger*innen erfolgreich eine Ausweitung des Sand- und Kiesabbaus am Brelinger Berg.

2015: Unter dem Motto „Bergrettung 2.0“ organisierte die Bürgerinitiative Brelinger Berg den Widerstand gegen die geplante Starkstromtrasse SUEDLINK ALT_091, die quer über den Brelinger Berg verlaufen sollte.

seit 2021: Die Bürgerinitiative Brelinger Berg plant und organisiert unter dem Motto „Bergrettung 3.0“ den Widerstand gegen die geplante ICE-Trasse Hannover-Hamburg, Abschnitt Wedemark.

Der aktuelle Stand

Die Vertreter der Bürgerinitiative Brelinger Berg haben beschlossen, unter dem Motto „Bergrettung 3.0“ Proteste gegen eine mögliche ICE- Trassenführung durch die Wedemark zu organisieren.

Die Planungen des ICE-Streckenausbaus Hannover-Hamburg durch die Deutsche Bahn sind schon weit vorangeschritten. Im Laufe des Jahres 2022 soll der konkrete Trassenkorridor bereits beschlossen werden.
Ein möglicher Trassenverlauf zerschneidet die Wedemark in Nord-Süd-Richtung, verläuft vorbei an der Ortschaft Ibsingen, direkt durch das Naherholungsgebiet Brelinger Berg, zwischen den Ortschaften Negenborn und Brelingen hindurch und im weiteren Verlauf südlich von Wiechendorf durch das Bissendorfer Moor, das Teil des LIFE+ Projekts „Hannoversche Moorgeest“ und eine ausgewiesene FFH-Schutzfläche ist und dem Schutzgebietsnetz Natura2000 der EU unterliegt.

Diese Streckenführung würde nach Auffassung der Bürgerinitiative massiv gegen das Bündelungsgebot im Planungsverfahren und gegen Grundsätze des Landschafts- und Umweltschutzes verstoßen.

Zahlreiche Gründe sprechen gegen eine Trassenführung durch den Brelinger Berg und durch das Bissendorfer Moor. Die Bürgerinitiative Brelinger Berg hat eine dezidierte Liste mit sogenannten Raumwiderständen erstellt, in der diese Aspekte begründet dargelegt werden: Liste der Raumwiderstände.
Eine eigens erarbeitete interaktive Karte zeigt diese Raumwiderstände im geplanten ICE-Trassenkorridor.
©2022 Alle Rechte zum Gebrauch und der Nutzung der hier zusammengefassten Daten liegen bei Wolfgang Baustian. Jegliche weitere private oder kommerzielle Nutzung, Verlinkung oder bildliche Darstellung (auch nur Auszugsweise!) ohne ausdrückliche Zustimmung ist NICHT gestattet!

Unsere Forderungen

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Die Bürgerinitiative richtet sich mit ihrem Protest ausdrücklich nicht generell gegen eine ökologisch begründete Verkehrswende, sondern sie fordert, dass die Planung des ICE-Trassenverlaufs verantwortungsvoll und mit Augenmaß durchgeführt wird und dass das Ergebnis des Dialogforums Schiene Nord aus dem Jahr 2015 (vgl. ), die Ausbauvariante "Alpha-E", als Grundlage der Planungen der Deutschen Bahn weiterhin Bestand haben müssen. Einen weiteren Landschaftsverbrauch gilt es, auf ein absolutes Minimum zu reduzieren:

„Bestandsstreckenausbau im Sinne des Dialogforums Schiene Nord ja, Neubau durch die Wedemark nein!“

Die Bürgerinitiative Brelinger Berg ruft die Wedemärker*innen, denen Naturerhalt, Landschaftsbild und Naherholungswert wichtig sind, auf, sich am Widerstand gegen eine ICE-Trasse durch die Wedemark zu beteiligen.

Das "Dialogforum Schiene Nord"

Auszug von www.dialogforum-schiene-nord.de

"Nach den jahrzehntelangen Diskussionen um die so genannte Y-Trasse konnte der Streit um eine Kapazitätserweiterung der Schieneninfrastruktur im Raum Bremen-Hamburg-Hannover im Rahmen des Dialogforums Schiene Nord beigelegt werden. In der abschließenden Sitzung hat sich das Forum deutlich für den Bau der so genannten „Alpha-Variante E" ausgesprochen. Die Arbeit des Forums bezeichnete der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies als „historischen Erfolg“ und „Meilenstein für die künftige Bürgerbeteiligung bei Großprojekten“.

Insgesamt 94 Teilnehmende waren an der Entscheidungsfindung beteiligt, darunter Vertreter von Kommunen und Landkreisen, von 29 Bürgerinitiativen, aus Umwelt- und Verkehrsverbänden sowie Wirtschaftsvertreter. Auch das Land Niedersachsen, die Hansestädte Bremen und Hamburg, der Bund und die Deutsche Bahn AG begleiteten als Teilnehmende die Arbeit des Dialogforums. Darüber hinaus hatten alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich per Post oder Onlineformular mit Fragen und Anregungen in den Prozess einzubringen.

(…)"

Planungen der Deutschen Bahn (DB)

Im Jahr 2021 veröffentlichte die Deutsche Bahn AG den Plan eines Grobkorridors der ICE-Strecke Hannover-Hamburg, der in Nord-Süd-Richtung über den Brelinger Berg, zwischen den Ortschaften Brelingen und Negenborn sowie Resse und Wiechendorf hindurch und schließlich durch das Bissendorfer Moor verläuft. Innerhalb dieses Grobkorridors soll eine neue ICE-Trasse entstehen, die den Bahnverkehr zwischen Hamburg und Hannover entlasten soll. Damit wird in eklatanter Weise vom Ergebnis des Dialogforums Schiene Nord aus dem Jahr 2015, der Ausbauvariante "Alpha-E", abgewichen, die einen Bestandsstreckenausbau auf der Strecke Hannover-Hamburg vorsah.
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Ausschnitt aus der interaktiven Raumwiderstandskarte der DB Netz AG mit dem daraus entwickelten Grobkorridor
Quelle: infomarkt.hamburg-bremen-hannover.de
Auf der Grundlage des Bundesverkehrswegeplans soll die Kapazität der Schieneninfrastruktur erweitert werden. Durch eine alternative ICE-Trasse sollen damit folgende festgesetzte Ziele erreicht werden:
  • den Straßenverkehr zu verringern,
  • weniger Emissionen zu erzeugen,
  • eine Entlastung von Schienenverkehrslärm für Anwohner an der bestehenden Trasse,
  • verkürzte Reisezeiten zwischen Hamburg und Hannover,
  • ein verbesserter SPNV (Schienenpersonennahverkehr),
  • eine weitere Verlagerung von Gütern auf die Schiene.
Jedoch gilt es nach Aussage der DB, folgende Kriterien zu berücksichtigen:
  • Einhaltung des Bündelungsgebotes, um die Zerschneidung von Landschaften zu vermeiden und die Natur so gut wie möglich zu schützen,
  • Berücksichtigung der bestehenden oder geplanten Nutzung (Raumwiderstandsanalyse),
  • Ermittlung der Grobkorridore mit geringstmöglichen Konflikten im Sinne der Raumordnung und Umwelt,
  • Definition machbarer Trassenvarianten, die anhand eines Kriterienkataloges verglichen werden,
  • die erarbeitete Vorzugsvariante wird dem Bundestag zur Entscheidung vorgelegt, bevor es in die nächste Phase der Entwurfs- und Genehmigungsplanung geht.
Das Projekt befindet sich bereits in Phase 2 (Vorplanung), die den unvoreingenommenen engen Austausch mit Kommunen und Behörden beinhaltet, um daraus die aussichtsreichste Variante zu entwickeln.
Weitere Infos und unter: Bahnprojekt Hamburg/Bremen - Hannover